The Right of Passage

Ein Film von Zanny Begg und Oliver Ressler

19 min., HD, AT/AU 2013

„Eine Weltbürger_innenschaft oder ein Konzept der dynamischen Staatsbürger_innenschaft ist nur denkbar, wenn wir über den Rechtsrahmen hinaus auch die politische Ökonomie der Körper in Bewegung betrachten. Es muss Strukturen geben, die diese Art der Bewegung aufnehmen und betreuen können. Deshalb ist die Staatsbürger_innenschaft nicht nur ein subjektives Phänomen, sondern auch ein objektives Phänomen der Gastlichkeit.”
Antonio Negri, „The Right of Passage“

“The Right of Passage”. Installation view: “Confronting Comfort’s Continent” (solo show), La Fabbrica del Cioccolato, Torre-Blenio, 2016

In ihrem dritten gemeinsamen Film setzen sich Zanny Begg (Sydney) und Oliver Ressler (Wien) mit den Kämpfen um den Erhalts einer Staatsbürgerschaft sowie der implizit ausschließenden Natur des Konzeptes auseinander.

„The Right of Passage“ (Das Recht auf Übergänge) setzt sich in Teilen aus einer Serie von Interviews mit Ariella Azoulay, Antonio Negri und Sandro Mezzadra zusammen. Die Interviews bilden den Ausgangspunkt einer Diskussion mit einer Gruppe von Menschen „ohne Papiere“ in Barcelona, einer der am dichtesten besiedelten und multikulturellsten Städte Europas. Die Aufnahmen wurden vor der nächtlichen Skyline der Stadt gedreht, die eine dunkle Leere bietet, aus der heraus die Marginalisierten und Ausgeschlossenen ihre eigene Beziehung zur Willkür der nationalen Identität und Staatsbürgerschaft beschreiben können. Spanien wurde für das Projekt gewählt, weil es am Rande des finanziellen Zusammenbruchs steht und die Grenzen des europäischen Zusammenhalts aufzeigt.

“The Right of Passage”. Installation view: “Unstable Territory”, CCC Strozzina, Palazzo Strozzi, Firenze, 2013 (Photo: Martino Margheri)
“The Right of Passage”. Installation view: “To Have and Have Not”, HALLE 14, Leipzig, 2013 (Photo: Claus Bach)

Der Titel „The Right of Passage“ bezieht sich auf die Stufen, oder „rites of passage“ („Übergangsriten“), die wichtige Übergänge auf dem Weg zur Eigenständigkeit markieren. Der Ersatz von „rites“ („Riten“) durch „rights“ („Rechte“) deutet an, dass die Bewegungsfreiheit ein Recht für jede und jeden werden muss – unabhängig von ihrem oder seinem Geburtsort. Während der Film diesen Reisen nachgeht, verändern sich nicht nur die Reisenden, sondern auch die Orte, an denen sie leben.

Im Film sind die Unterhaltungen über die Staatsbürgerschaft mit animierten Sequenzen verwoben.

“The Right of Passage”, 19 min., HD, AT/AU 2013 {with Zanny Begg}
“The Right of Passage”. Installation view: “If All Relationships Were to Reach Equilibrium, Then This Building Would Dissolve”, Middlesbrough Institute of Modern Art, Middlesbrough, 2016 (Photo: courtesy MIMA)

Konzept, Schnitt und Produktion: Zanny Begg & Oliver Ressler
Pass-Sequenzen: Zanny Begg
Kamera und Interviews: Oliver Ressler
Kamera in Barcelona: Carlos Chang Cheng, Roberto Martín
Tonaufnahme: Oliver Ressler
Sound-Design, Mischung und Farbkorrektur: Rudolf Gottsberger
Originalmusik: Kate Carr
Teilnehmer_innen: Ariella Azoulay, Lucía Egaña, Sandro Mezzadra, Antonio Negri, Daniela Ortiz, Will Sands, Katim Sene, César Zúñiga
Produktionsassistenz und Übersetzung: Daniela Ortiz, Xose Quiroga, Jason Francis Mc Gimsey
Das Projekt wurde in Teilen durch das BMUKK und das Australian Council for the Arts Barcelona Residency Program gefördert.
Vielen Dank an Gerald Raunig.

“The Right of Passage”, still